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Neue Wege für eine erfolgreiche Kundenkommunikation der Kermi GmbH

Die Kermi GmbH, mit einer über 60-jährigen Unternehmenstradition, ist spezialisiert auf Duschdesign und Technologien für ein angenehmes Raumklima.

Die Herausforderungen der digitalen Transformation und der Entwicklung der Digital Maturity im Bereich der Produkt- und Kundenkommunikation waren für Kermi Anlass, mit Xtentio zusammenzuarbeiten.

Peter Leipold, Fachgebietsleiter für Productdatamanagement & HVAC Applications bei Kermi berichtet im Interview vor dem Hintergrund seiner 30-jährigen Berufserfahrung bei Kermi von den Entwicklungen im Unternehmen.

Dieses Interview steht Ihnen auch als kostenlose PDF-Version zur Verfügung.

Herr Leipold, Sie sind seit über 30 Jahren beruflich bei Kermi engagiert und haben seither die Entwicklung der Produkt- und Kundenkommunikation gut beobachten können. Was ist heute anders als vor 20 oder 25 Jahren?

Die Produkte sind in den letzten 20 Jahren technisch nicht wesentlich komplexer geworden, aber digitale Komponenten haben stark an Relevanz gewonnen. Zudem hat sich Kermi vom Komponenten- zum Systemhersteller entwickelt, was die Anforderungen an digitale Tools zusätzlich wachsen ließ. Ganz wesentlich verändert hat sich die Kundenkommunikation. Kataloge und Datenblätter wurden durch digitale Kommunikationskanäle ergänzt. Beachtet werden müssen nun stets EU-Regularien und Haftungsfragen in Bezug auf Produktkonformitäten.

Schauen wir auf die Produkte von Kermi. Die beiden Produktbereiche tragen die schönen Bezeichnungen Wohlfühlklima und Duschdesign. Gemeint sind das Produktsegment RAUMKLIMA, das Wärmepumpen, Speichersysteme, Flächenheizungs- und Kühlsysteme, Heizkörper sowie Produkte zu Lüftung und Kühlen umfasst, und das Produktsegment DUSCHDESIGN, in dem Duschkabinen und bodenebene Duschplätze enthalten sind.

Gibt es einen Unterschied bei den beiden Produktsegmenten hinsichtlich Anforderungen an Produkt- und Kundenkommunikation?

Ja, das Segment Raumklima wird stark durch technische und energetische Interessen getrieben, während bei Sanitär die Designkomponente im Vordergrund steht. Die Produkt- und Kundenkommunikation zu Wärmpumpen und -speichern oder Raumlüftung stellt andere Anforderungen als die für Duschkabinen. Bei Ersterem geht es um Technik, Berücksichtigung von Umgebungsvariablen, Amortisierung, Energieeffizienz usw., wobei der Fokus bei den Duschkabinen mehr auf dem Design liegt und dann im Wesentlichen auf der Einbautechnik.

Seit vielen Jahren sind Sie in Arbeitskreisen der ARGE Neue Medien aktiv. Sie sind seit über 20 Jahren in der Expertenkommission und seit einigen Jahren Sprecher des Arbeitskreises BIM. Als Interessenverband der deutschen SHK-Industrie sucht die ARGE den Schulterschluss mit Dienstleistern, die helfen, Handel, Architekten, Gebäudespezialisten und TGA Planern das tägliche Arbeiten mit Produktdaten, zum Beispiel von Kermi-Produkten, zu erleichtern.

Ja, daran sind wir sehr interessiert. Die Distribution der Artikeldaten nach Branchenstandards und die Umsetzung der BIM-Strategie (Building Information Modeling) wird national wie international zunehmend Praxis. Bei Kermi sind wir von der Zukunftsfähigkeit dieses Digitalisierungsprozesses in der Baubranche überzeugt und möchten auch in Zukunft hinsichtlich Datenqualität, -quantität und Prozesssicherheit führend bleiben. Seit Jahren beteiligt sich Kermi zum Beispiel an der Standardisierung und Normierung der BIM-Prozesse in Verbindung mit der VDI 3805/ ISO 16757 Richtlinienarbeit und den BDH/ARGE BIM-Plattformen, wo BIM-fähige Daten in zahlreichen CAD-Formaten sowie technische Attribute für den Einsatz im BIM-Prozess generiert werden können. Als Systemhersteller haben wir uns schon von Anfang an da eingebracht. BIM ist für unsere beiden Produktsegmente interessant.

Peter Leipold

Peter Leipold

„Wir erkannten, dass wir durch Systeminseln, Datensilos und ineffiziente Prozesse nicht ausreichend genug aufgestellt waren, um die Kundenanforderungen der kommenden Jahre abdecken zu können.“

Peter Leipold Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH), ist bei der Kermi GmbH als Fachgebietsleiter Productdatamangement & HVAC Applications verantwortlich für die Produktdatenkommunikation der Marken Kermi und Arbonia im europäischen Raum. Von 1991 bis 2000 war er als Senior Produktmanager für zahlreiche Heizungsprodukte verantwortlich. Nach dem Wechsel ins technische Marketing wurden unter seiner Führung PIM-, DAM-, TMS-Systeme eingeführt und eine BIM-Plattform aufgebaut, sowie ein Kompetenzteam zur kontinuierlichen Datenversorgung verschiedener Stammdatenserver und TGA- bzw. BIM-Softwaretools aufgebaut. In der ARGE, dem BDH und VDI ist Peter Leipold in verschiedenen Gremien zu den Themenbereichen Prozessoptimierung, Datenmanagement und BIM tätig.

Sie sagen, die digitalen Kommunikationskanäle haben auch bei Kermi nach und nach Einzug gehalten. Warum haben Sie im Jahr 2018 die Xtentio beauftragt, und was waren interne Gründe dafür?

Es gab extrinsisch und intrinsisch verursachte Faktoren. Die Anforderungen seitens des Marktes, also unserer Kunden und Partner, qualitativ sehr gute, umfangreiche, optimale und valide Produktdaten in kurzen Zeiträumen auf unterschiedlichen Wegen in verschiedenen Standardformaten schnell zur Verfügung zu stellen, führte zu einem gewissen Frust bei meinen Kollegen und Kolleginnen, weil dies einfach mit der vorhandenen Technologie nicht erfüllbar war. Den Erwartungen und Anforderungen von außen standen die vielen manuellen Tätigkeiten und unterschiedlichen Abteilungen zur Bearbeitung bei uns im Hause gegenüber. 

Wenn ich ehrlich sein darf, hatten wir hier tatsächlich einen gewissen Nachholbedarf. Zu den intrinsischen Faktoren zähle ich die Erkenntnis, dass unsere Prozesse zur Datenbeschaffung,-pflege und -bereitstellung nicht performant und durchgehend waren. Die über die Prozesse transportierten Daten und die daran beteiligten Systeme glichen eher einem bedingten Fährverkehr zwischen Inseln. Wir erkannten, dass wir durch Systeminseln, Datensilos und ineffiziente Prozesse nicht ausreichend genug aufgestellt waren, um die Kundenanforderungen der kommenden Jahre abdecken zu können. BIM war zu einem treibenden Faktor für die digitale Transformation bei Kermi geworden. Wir wollten, wie man so schön sagt, vor die Welle kommen.

Seit vielen Jahren sind Sie in Arbeitskreisen der ARGE Neue Medien aktiv. Sie sind seit über 20 Jahren in der Expertenkommission und seit einigen Jahren Sprecher des Arbeitskreises BIM. Als Interessenverband der deutschen SHK-Industrie sucht die ARGE den Schulterschluss mit Dienstleistern, die helfen, Handel, Architekten, Gebäudespezialisten und TGA Planern das tägliche Arbeiten mit Produktdaten, zum Beispiel von Kermi-Produkten, zu erleichtern. Wenn wir über digitale Transformation sprechen, müssen wir auch über Digital Maturity sprechen. Wie beschreiben Sie die digitale Reife bei Kermi im Jahr 2018?

Ein Digital Maturity-Modell bildet den Status der Digitalisierung in einem Unternehmen ab. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir bei Kermi an verschiedenen Stellen den Eindruck, dass es kein einheitliches Bild und Verständnis über den digitalen Reifegrad im Bereich der Produkt- und Kundenkommunikation gibt.

Unser konkreter Weg war folgender und eher ein pragmatischer Ansatz: Gestartet sind wir mit der Analyse im Bereich Produktdaten mit Fokus auf BIM. Schnell wurde deutlich, dass eine Datenhaltungsbasis zur Versorgung der BIM-Welt notwendig wird, die es so bisher bei uns im Unternehmen dezidiert nicht gab.

Das Modell der Bewertung einer digitalen Reife wird bei Xtentio in verschiedenen Dimensionen betrachtet …

Ein Digital Maturity-Modell bildet den Status der Digitalisierung in einem Unternehmen ab. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir bei Kermi an verschiedenen Stellen den Eindruck, dass es kein einheitliches Bild und Verständnis über den digitalen Reifegrad im Bereich der Produkt- und Kundenkommunikation gibt.

Unser konkreter Weg war folgender und eher ein pragmatischer Ansatz: Gestartet sind wir mit der Analyse im Bereich Produktdaten mit Fokus auf BIM. Schnell wurde deutlich, dass eine Datenhaltungsbasis zur Versorgung der BIM-Welt notwendig wird, die es so bisher bei uns im Unternehmen dezidiert nicht gab.

Wie steht es um die Komponente „Projektkultur“?

Ziel der Digital Maturity-Modelle ist es, langfristig vorhandene Strukturen strategisch und agil zu verbessern, damit eine digitale Transformation erfolgreich ist. Bei Kermi sind wir in vielen Bereichen nachweislich in einer Vorreiter-Rolle. Das tun wir aus Überzeugung und mit nachhaltig guten Erfolgen.

Wir sprachen eingangs von meinem Engagement bei der ARGE Neue Medien. Auch die Zusammenarbeit mit CADENAS im BIM-Umfeld ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Verbandsarbeit ist Projektarbeit. An anderen Stellen im Unternehmen Kermi werden hochwertige Produkte mit schrittmachender Fertigungstechnik hergestellt. Unsere Produkte erhalten seit vielen Jahren immer wieder bedeutende Designpreise und renommierte Auszeichnungen – auch durch unsere Fachpartner. All das erreichen wir nur durch eine konsequente Kundenorientierung und entsprechende Projektkultur im Unternehmen.

Damit haben wir die wesentlichen Aspekte und Komponenten der Digital Maturity benannt. Wie beurteilen Sie den heutigen Stand des digitalen Mindset, also den gesamten Blick auf die digitale Reife?

Mit der Xtentio haben wir 2018 eine erste Standortbestimmung vorgenommen. Danach begleitete uns die Xtentio bei der Auswahl eines PIM-Systems. In einem umfangreichen Lastenheft waren damit fachliche und funktionale Anforderungen definiert und die ersten Ergebnisse hinsichtlich Datenmodellierung und Sollprozesse festgelegt. Von dieser Grundlagenarbeit zehren wir noch heute, zum Beispiel bei der Optimierung der internen Prozesse und der aktuellen Einführung eines Workflow-Managements.

Die Xtentio verfolgt, wie schon erwähnt, einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser äußert sich auch in der Haltung: „Lehre mich, es selbst zu tun.“ Seit der Auswahl des PIM-Systems und eines entsprechenden Integrators zusammen mit der Xtentio haben wir die Implementierung von ePIM der Firma Viamedici mit dem Integrator, der Firma infolox, selbst übernommen und erfolgreich umgesetzt.

Aktuell führen wir ein Workflow-Management-System ein. Wir konnten zu jedem Zeitpunkt im bisherigen Projektverlauf sicher sein, stets auf die Expertise von Xtentio zurückgreifen zu können und damit einen Plan B zu haben. Heute können wir BIM-Modelle basierend auf PIM-Daten generieren.

Fehlt noch der Aspekt Vision und Strategie.

Richtig. An der Stelle möchte ich gerne auf unsere Webseite verweisen. Darin äußern wir unser klares Bekenntnis zum dreistufigen Vertriebsweg – mit partnerschaftlicher Kommunikation, umfassender Information und wirkungsvoller Verkaufsunterstützung.

Unsere Unternehmenspolitik formuliert als Ziel, ressourcenschonende und energieeffiziente Produkte sowohl bei der Herstellung wie auch im späteren Betrieb zu entwickeln. Wir streben nach einer kompromisslosen Ausrichtung auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden bei hohem Innovationsgrad und einem sicheren Qualitätsniveau. Daran orientieren wir uns auch in der Weiterentwicklung der Produkt- und Kundenkommunikation.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?

  1. Die Denkweise zu digitaler Transformation konsequent weiterzuentwickeln.
  2. Die Kundenzentrierung im Fokus zu halten.
  3. Die Identifikation mit dem digitalen Zwilling wachsam im Auge zu behalten.

Gerade dieser letzte Punkt wird uns in Zukunft massiv beschäftigen. Denken Sie nur an Themen wie Metaversum und virtuelle Welten. Wir werden in nicht allzu ferner Zukunft von der Idee über die Planung, Ausführung bis hin zum Betrieb, Rückbau und Zweitverwertung einen ganz neuen Produktlebenszyklus denken müssen. Mit unserem heutigen BIM-Ansatz stehen wir bereits an der Schwelle dazu.

Herr Leipold, wir danken ganz herzlich für das interessante Gespräch.

Screenshots einer Präsentation zur Projektgestaltung

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